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Zum Artikel «Engelberger erfindet ein Spital», BaZ vom 6. Februar 2021

Die Basler Regierung will das Unispital mit allen Mitteln und auf Kosten der Privatspitäler stärken. Dass sie dazu ein auf Orthopädie spezialisiertes Spital erfindet, ist ein Skandal für sich. Wenn aber Regierungsrat Engelberger dazu noch eine Mengenbeschränkung für orthopädische Eingriffe aufgrund falscher Annahmen postuliert, dann ist das nur noch unlauter. Denn eine vom eigenen Departement in Auftrag gegebene Studie kommt bei den vorläufigen Resultaten zu einem anderen Schluss: Dass nämlich in Basel keineswegs unnötigerweise Hüft- und Knieprothesen eingesetzt werden. Im Gegenteil, alle diese Operationen sind klar indiziert und nötig und von den Patienten gewünscht. Wir fordern von Regierungsrat Engelberger, dass er die Zwischenresultate der sogenannten COMI-Studie, die er selbst durchgesetzt hat, nicht weiter unter Verschluss hält. Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht darauf, zu erfahren, welche Ziele die Basler Regierung mit der gemeinsamen Spitalliste Basel-Stadt/Baselland auch noch verfolgt: Die Ausdünnung des Orthopädieangebots auf Kosten der Privatspitäler und der dort tätigen Belegärzte – die, nur nebenbei gesagt, Routinefälle oft kostengünstiger behandeln können und deren Eins-zu-Eins Betreuung der Patienten sehr geschätzt wird.

Dr. med. Roman Lusser

Präsident Verein Basler Orthopäden